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In eigener Sache – ein Update
Lange haben wir nichts mehr von uns hören lassen seit dem letzten Beitrag in eigener Sache. Langsam ordnet sich unser Leben wieder und wir hoffen, dass 2023 endlich wieder etwas Normalität einkehrt.
Die Flut im Ahrtal ist nun auf den Tag genau 1,5 Jahre her. Unsere alte Erdgeschosswohnung in Ahrweiler ist bis heute unbewohnbar.
Es war eine sehr bewegte und anstrengende Zeit – nach sechs Monaten in beengter Unterkunft haben wir Anfang 2022 ein neues Zuhause im Westerwald gefunden – in der Nähe des Limes – und sind seitdem dabei, zu renovieren und uns Stück für Stück zurückzuholen, was wir verloren haben.
Dies ist natürlich nicht bei allem möglich, wie persönlichen Erinnerungsstücken oder Fotoalben, aber durch viele glückliche Fügungen und unwahrscheinliche Zufälle, auf Flohmärkten, im Netz und durch Vermittlung von Familie und Freunden haben ein paar Dinge den Weg zu uns gefunden, deren Verlust uns besonders geschmerzt hatte, wie ein toller Nachfolger des gehegten und gepflegten Oldtimers, der Grundstock für den Aufbau einer neuen Gesteinssammlung, eine Kendo-Rüstung oder einige seltene und schwer erhältliche Bücher (wir haben fast 500 Bücher verloren).
Durch beispiellose und tatkräftige Unterstützung haben wir im vergangenen Jahr viel geschafft und langsam kehrt bei uns wieder Ruhe ein.

Wir haben uns allmählich in der neuen Umgebung eingelebt, in die das Schicksal uns ungeplant verschlagen hat. Wir wohnen nun in einem Waldgebiet auf einem Berg, weit weg von jedem Fluss, in (wieder) einer landschaftlich sehr schönen Gegend, wo andere Leute Urlaub machen. Die Ortsnamen auf den Schildern werden uns langsam vertrauter und wir blicken nun nach vorne und freuen uns darauf, die neue Umgebung bald ausgiebiger zu erkunden.
Nach einem Jahr voller Arbeit, Renovierung, Suche und Aufbau ist es unser Ziel, in diesem Jahr wieder die Dinge zu tun, die uns vor der Katastrophe wichtig waren und Freude gemacht haben und zu denen wir einfach überhaupt nicht mehr gekommen sind: Kultur, Reisen und Ausflüge zu römischen Reisezielen in unserer Region, Besuch von Museen, Wanderungen, Musizieren, Besuch von Veranstaltungen und das Schreiben von Artikeln.
Kurz vor der Flut hatten wir geplant, diese Website gründlich zu aktualisieren und einige Rubriken zu überarbeiten, was wir leider nicht mehr geschafft haben. Für dieses Jahr steht die Überarbeitung nun auf dem Plan und läßt uns nach vorne blicken. Viele Artikel auf unserer To-Do-Liste, die wir gerne noch schreiben wollten, warten darauf, in Angriff genommen zu werden und das ist zur Abwechslung mal etwas Angenehmes, auf das man hinarbeitet.
Bleibt uns also gewogen und schaut von Zeit zu Zeit vorbei, denn in diesem Jahr wird sich hier hoffentlich wieder einiges tun. Und vielleicht treffen wir uns wieder auf der ein oder anderen Veranstaltung, die schon in unserem Terminkalender steht.
Danke für Eure Treue, Eure Hilfe, Unterstützung und die vielen netten Nachrichten und Zusprüche, die wir erhalten haben.

In eigener Sache / Flut im Ahrtal
Es ist Euch sicher aufgefallen, dass sich hier seit einiger Zeit nichts mehr getan hat, keine neuen Artikel hinzugekommen sind.
Das liegt nicht etwa daran, dass wir diesen Blog aufgegeben haben, ganz im Gegenteil! Wir sind voller Ideen und haben eine lange Liste, worüber wir noch schreiben möchten.
Leider kam uns das Schicksal in Form einer vernichtenden Flutwelle in die Quere. Wir wohnen in der Innenstadt von Ahrweiler im Ahrtal, direkt an der Stadtmauer, und in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 wurde unser Leben, wie wir es bis dahin kannten, von der Flut fortgerissen. Wir verloren unsere Wohnung im Erdgeschoss, beide Autos und einen Großteil unseres Hab und Guts.
Zwei Wochen lebten wir ohne fließendes Wasser, über sechs Wochen ohne Strom. Nie hätten wir gedacht, dass so etwas in Deutschland überhaupt möglich ist.
Die folgenden Monate waren von Aufräumarbeiten, Entkernen, Organisieren bestimmt. Wir hatten tolle Hilfe von vielen Seiten und haben sie immer noch.
Mittlerweile sind 8 Monate seit der Flut vergangen, das Ahrtal ist noch immer verwüstet und wir können nicht mehr in das Haus zurück, in dem wir gewohnt haben.
Wir sind zur Zeit dabei, in ein neues Heim umzuziehen und sind mit Renovieren und der Organisation des Umzugs beschäftigt. Es wird auch noch einige Zeit dauern, vermutlich mehrere Monate, bis wir wieder zur Ruhe gekommen sind und uns dem Blog widmen können.
Wir möchten Euch deshalb noch um Geduld bitten – wir kommen wieder, versprochen.
Bleibt uns treu!
Events und Veranstaltungen: Erlebnistag Eisen am 28. September 2014 in Ahrweiler
Die römische Eisenschmelzersiedlung im Wald oberhalb von Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) ist eine der größten und international bedeutendsten Fundstellen für römische Eisenerzverhüttung nördlich der Alpen.
Auch in diesem Jahr gab es in dem weitläufigen Areal, das erst zu ca. 10% untersucht und freigelegt ist, wieder eine Grabungskampagne, die zu neuen Ergebnissen führte.
Am Sonntag, dem 28. September 2014 lädt der Förderverein für Archäologie und Museumskultur Ahrweiler wieder zum „Erlebnistag Eisen“ in die römische Anlage ein, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Neben fachkundigen Führungen durch die verschiedenen Bereiche der Siedlung, die aus einem großen, luxuriösen Herrenhaus, Verhüttungsbereichen, Höfen mit Schmelzöfen, Getreidedarren und weiteren Bereichen besteht, wird auch ein rekonstruierter Rennofen in Betrieb genommen und demonstriert, wie man vor 2000 Jahren im Ahrtal Eisenerz zum Schmelzen brachte.
Daneben gibt es weitere Vorführungen, so zeigt ein Schmied seine Arbeit vor Ort und es gibt kleine Snacks nach römischen Originalrezepten zum Probieren. Auch Unterhaltung für Kinder ist geboten, die sich kleiden können wie Römer. Als besonderes Highlight wird in diesem Jahr ein keltischer Druide erwartet, denn Ahrweiler lag im keltischem Stammesgebiet der Eburonen.
Der Eintritt ist frei, aber eine Spende wird vom Förderverein sehr gerne angenommen!
Der „Erlebnistag Eisen“ findet von 10-17 Uhr statt.
Das Gelände liegt mitten im Wald und ist nicht überdacht. Wir empfehlen gutes Schuhwerk. Das Wetter soll an diesem Wochenende aber gut werden, wie es sich für einen goldenen Oktober gehört!
Parkmöglichkeit besteht am Wanderparkplatz an der Landstraße 84 zwischen Ahrweiler und Ramersbach. Hier startet der historische Wanderweg „Eisenweg“. Die Infotafel informiert auch über den Standort der Eisenschmelzersiedlung.
Die Grabungsstelle ist ausschließlich zu Fuß zu erreichen, der Fußweg führt ca. 600 Meter, zum Teil bergauf, über einen Waldweg. Der “historischen Route Eisenweg” folgen, vorbei an einem römischen Gräberfeld, das zur Eisenschmelzersiedlung gehörte. Die Grabungsstelle liegt rechts vom Eisenweg, etwas abseits, ist aber aufgrund ihrer Größe nicht zu übersehen.
Veranstaltungstipp: Römernacht in der Römervilla Ahrweiler am 13. September
Am Samstag, dem 13. September 2014 findet in der Römervilla am Silberberg in Ahrweiler bereits die 5. „Römernacht“ statt.
Von 18 Uhr bis Mitternacht bieten die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer inmitten der imposanten archäologischen Anlage spannende Einblicke in die römische Antike im Ahrtal, die von luxuriösen römischen Landgütern, aber auch von Eisenverhüttung geprägt war.
Die Römervilla ist eine der besterhaltensten römischen Landvillen (Villa rustica) nördlich der Alpen, die vor allem berühmt ist für ihre zahlreichen Kleinfunde, Wand- und Deckenmalereien und viele erhaltene Baudetails. Sie befindet sich in einem überdachten Schutzbau, so daß die Römernacht auch bei Wind und Wetter gefeiert werden kann.
Es gibt ein buntes Programm für die ganze Familie, wobei auch viel Augenmerk auf ein bildungsreiches Kinderprogramm gelegt wird. Gutsherren, Haussklaven, Handwerker und die vornehme Hausherrin führen die Gäste durch die Nacht.
Es gibt Einblicke in die römische Küche und – natürlich – Weinkultur, denn schon die Römer bauten an der Ahr Wein an. Ein römischer Medicus zeigt seine Fähigkeiten und erklärt wie hoch entwickelt die römische Medizin war. Es gibt Informationen über Heilkräuter und eine Duftstraße. Eine besondere Rolle spielt auch die Badekultur, denn die Römervilla hat einen sehr gut erhaltenen Badetrakt mit Heizungssystem. Weitere Programmpunkte sind Mosaike, römische Landwirtschaft, römische Kinderspiele und das römische Militär.
Auch Informationen zur Eisenverhüttung in römischer Zeit werden geboten, denn die im Ahrweiler Stadtwald gelegene Eisenschmelzersiedlung ist die größte römische Eisenverhüttungsanlage nördlich der Alpen und ein Bodendenkmal von internationalem Rang.
Der Eintritt beträgt 7€ für Erwachsene, ermäßigt 4,50€, Kinder 2,50€. Es ist möglich, eine Familienkarte für 14€ zu erwerben.
Die Römervilla ist gut mit dem Auto und dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Zur Anfahrtsbeschreibung und allgemeinen Hintergrundinformationen empfehlen wir unseren Artikel zur Römervilla.
Am gleichen Wochenende findet in Ahrweiler der Weinmarkt statt, dessen Umzüge und Markttreiben ebenfalls sehenswert sind. Der Besuch in der Römervilla kann auch sehr gut mit dem Besuch der Eisenschmelzersiedlung sowie der Besichtigung des Römischen Bades am Weiherberg (nur Sonntag von 14-16 Uhr) und dem Erwandern von Rotweinwanderweg und Ahrsteig kombiniert werden.
Diese besondere Nacht in einem besonderen Museum ist unser Veranstaltungsgeheimtipp für den Monat September!
Antike Stätten: Ahrweiler – Römische Eisenschmelzersiedlung
Anschrift:
53474 Ahrweiler (Rheinland-Pfalz). Die Ausgrabung liegt im Wald oberhalb der Stadt, deshalb keine postalische Anschrift.
Anfahrt:
Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz auf der Landstraße 84 zwischen Ahrweiler und Ramersbach (Startpunkt des Eisenwegs, Infotafel). Von dort. ca. 600 Meter Fußweg durch den Wald, zum Teil mit Steigung. Festes Schuhwerk wird empfohlen.
Der „historischen Route Eisenweg“ folgen, vorbei an einem römischen Gräberfeld, das zur Eisenschmelzersiedlung gehörte. Die Grabungsstelle liegt rechts vom Eisenweg, etwas abseits, ist aber aufgrund ihrer Größe nicht zu übersehen.
Der Weg ist nicht barrierefrei und kann deshalb nicht von Rollstuhlfahrern oder Kinderwagen befahren werden. Die Grabungsstelle ist ausschließlich zu Fuß erreichbar.
Weiterführende Informationen:
- Die Römische Eisenschmelzersiedlung, ausführlicher und sehr informativer Eintrag in der Ahrweiler Wiki mit weiteren Links zu Zeitungsartikeln und Hintergrundinformationen.
Kurzbeschreibung:
Die römische Eisenschmelzersiedlung im Stadtwald von Ahrweiler ist ca. 1 Hektar groß und gilt als Fundstelle von internationaler Bedeutung, da nirgendwo nördlich der Alpen die römische Eisenproduktion so umfassend und gut belegt nachgewiesen werden konnte. Bislang sind nur ca. 10% freigelegt.
Anhand von zahlreichen Funden konnte hier der Ablauf der römischen Eisenproduktion zwischen dem 2. bis 4. Jahrhundert rekonstruiert werden. In einem nachgebauten Brennofen finden Experimente zur Eisenschmelze statt.
Es sind Gebäude mehrerer Bauabschnitte und Nutzungsperioden sichtbar. In der Umgebung befinden sich außerdem Abraumhalden der Eisenschmelze. Auch sind in den Wäldern rund um das Areal noch immer eisenhaltige Gesteine auffindbar, die als Rohstoff dienten.
Erhaltungszustand:
Die freigelegten Überreste wurden zum Teil saniert. Informationstafeln und aufgehängte Beschriftungen erklären die Bedeutung des Ortes.
Grabungen werden in einzelnen Grabungswellen immer wieder durchgeführt, die freigelegten Abschnitte können aus Kostengründen aber nicht dauerhaft konserviert werden, so daß sie nach der archäologischen Aufnahme zum Teil wieder bedeckt werden müssen.
Eintritt und Zugänglichkeit:
Der Eintritt ist frei, das Ausgrabungsgelände ist jederzeit frei und ohne Führer begehbar. Man kann sich dort frei bewegen, jedoch wird darum gebeten, daß man nicht auf den Mauern herumklettert.
Sonstiges:
Einmal jährlich veranstaltet der Förderverein für Archäologie und Museumskultur Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. das sogenannte „Eisenfest„, um interessierten Bürgern die Ausgrabungsstätte näherzubringen.
Zu diesem Anlaß finden Führungen durch Vereinsmitglieder statt, die spannend und engagiert über Geschichte, römische Eisenschmiedetechnik und aktuellen Forschungsstand berichten. Außerdem wird der Brennofen demonstriert und es gibt Wein und römische Kleinigkeiten zum Probieren.
Der Eintritt ist frei, eine Spende für die gute Arbeit des Fördervereins wird gerne angenommen.