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„Wo kann ich ein Lararium kaufen?“

Regelmäßig bekommen wir Anfragen nach Bezugsquellen, Händlern oder Shops, bei denen man ein Lararium – einen römischen Hausschrein – kaufen kann. Vor allem aufwendige Lararien im klassischen mediterranen Stil, wie man sie an vielen Stellen auf unserer Website sehen kann, stoßen hierbei auf Interesse.

Deswegen möchten wir diese (und damit verwandte) Frage heute in einem Artikel aufgreifen, um sie an zentraler Stelle für unsere Leser zu beantworten.

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Die schlechte Nachricht gleich vorweg, oder, um es kurz und schmerzlos zu machen: Es gibt unseres Wissens keine Shops oder Händler, bei denen man ein Lararium kaufen kann, zumindest keine, wie sie von unseren Lesern gesucht werden.

Es gibt zwar kleine Larariumsnischen oder Relief-Repliken zu kaufen, wie hier im Römershop des Forum Traiani, aber den meisten schwebt ein richtiger Hausaltar in Form eines Miniaturtempels vor, in den man Statuen und Ritualgegenstände wie Öllampen, Räucherschalen und Opfergefäße stellen kann.

Viele Cultores haben mehr oder weniger elaborierte, zum Teil sehr aufwendig gestaltete und dekorierte Lararien in ihrem Domus, i.e. Heim. Auch sieht man solche bunten und aufwendig gestalteten Lararien auf Römerfesten und Veranstaltungen in den Zelten und an den Ständen vieler Gruppen. Der einheitliche Stil, bestehend aus einem Miniaturtempel mit Podest, oft einem säulengetragenen Dach, legt die Vermutung nahe, daß es eine oder mehrere Bezugsquellen für derartige Hausaltäre gibt – doch leider ist dies nicht der Fall.

Do it yourself

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Lararium mit Opferbrot (Libum)

Die Antwort auf die Frage, woher man so ein schönes Lararium bekommt, lautet: all diese Lararien sind selbstgemacht und wenn man einen Miniaturtempel als Hausaltar möchte, dann bleibt einem nichts übrig, als sich selbst daran zu versuchen oder jemanden zu finden, der ihn für einen baut.

Zwar besteht auf dem Markt definitiv ein gewisser Bedarf an solchen Miniaturtempeln, allerdings ist der Aufwand, diese Lararien in Handarbeit herzustellen, zu bemalen und zudem in verschiedenen Größen vorrätig zu haben, einfach zu hoch, als daß es sich für einen Hersteller rechnen würde – diese Lararien wären einfach zu teuer, wenn man die Arbeitsstunden bezahlen müßte, die eine solche individuelle Handarbeit erfordern würde.

Doch es gibt auch eine gute Nachricht: die eigentlichen Materialkosten sind relativ gering. Und allzu großes handwerkliches Geschick oder exotisches Werkzeug ist auch nicht nötig, um ein solches Lararium selbst herzustellen.

Und schon die Beschäftigung damit, sich zu überlegen, wie groß es werden soll, welche Proportionen man wünscht, welche Statuen hineinpassen sollen, wie man es bemalen möchte – all das ist eine sehr schöne Art, sich mit dem Thema „Lararium“ auseinanderzusetzen und einen persönlichen Bezug zu seinem Hausaltar zu bekommen.

„Könnt Ihr mir kein Lararium bauen?“

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Dekoriert zu den Saturnalien

Wir selbst hatten Hilfe beim Bau unserer Lararien durch Ludovicus‘ handwerklich begabten Vater, was umso bedeutsamer und symbolreicher wird, wenn man bedenkt, daß im Lararium auch der Ahnen gedacht wird, zu denen auch unsere Eltern und Großeltern einmal gehören werden.

Um der nächsten Frage vorzugreifen, die ebenfalls häufig an uns herangetragen wird:

Nein, leider können wir für Euch kein Lararium bauen; unser Baumeister ist gesundheitlich und altersbedingt nicht in der Lage, in die Larariums-Großproduktion einzusteigen (obwohl wir ihm das spaßeshalber schon vorgeschlagen haben, da er dafür wirklich ein gutes Händchen hat, auch wenn er die Minitempel gerne scherzhaft als „Römische Vogelhäuschen“ bezeichnet 😉 ).

Und auch wenn die Geldbeträge, die uns dafür schon geboten wurden, wirklich fair und großzügig sind, ist es uns einfach nicht möglich.

Muß es gleich ein Minitempel sein?

Viele, die neu zum Cultus Deorum, dem römisch-rekonstruktionistischen Polytheismus kommen, wollen (verständlicherweise) gleich „voll durchstarten“ und fühlen sich vielleicht sogar gerade durch die sehr ansprechenden, aufwendigen Hausaltäre und die Vorstellung, daran Rituale abzuhalten, angezogen und inspiriert.

Wenn sie zum Entschluß gekommen sind, daß der römische Weg der ist, auf dem sie bleiben wollen, dann ist das Einrichten eines Larariums tatsächlich der erste Schritt, da sich darum die Sacra Privata, die persönliche Kultpraxis, dreht. Deshalb beginnt der Einstieg in den Cultus Deorum Romanorum immer mit einem Lararium, oft gefolgt von einem Sacellum für weitere Gottheiten, die im privaten Cultus ebenfalls eine Rolle spielen.

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Hier wurde ein japanischer O-butsodan (Hausschrein) zum Schrein für Merkur und Rosmerta

Was allerdings nicht immer klar ist: Man benötigt nicht zwingend einen aufwendigen Miniaturtempel, um den Cultus auszuüben! Ein Mangel an finanziellen Mitteln oder handwerklichem Geschick ist kein Hinderungsgrund, sich dem römischen Rekonstruktionismus zu widmen.

Tatsächlich besaßen auch in der römischen Antike die wenigsten pompöse, dekorative, aufwendige Lararien (oder gar eigene Lararienräume); dies war vor allem den Reichen vorbehalten, die Platz und Geld hatten, um sich derartige Dinge anfertigen zu lassen und auch in ihrem Heim aufzustellen. So galt bei ihnen ein aufwendiges Lararium (gerade in der Eingangs- und Empfangshalle) auch als Statussymbol und Zeichen ihrer guten Beziehung zu den Göttern. Der „richtige“ Hauskult fand aber auch in den Herrenhäusern meistens an kleineren Lararien statt, die vorzugsweise in der Küche in der Nähe des Herds standen (weil die Göttin Vesta, die in jedem Lararium eine Rolle spielt, mit dem immer brennenden Herdfeuer assoziiert wurde), da alle Hausbewohner, auch Gesinde und Sklaven, zum Haushalt zählten, oder an privaten Lararien in den Schlafgemächern oder Privatzimmern der Hausbewohner. Gerade aus Pompeji und Herculaneum sind uns viele großartige Lararien erhalten, die sich über ganze Wände erstreckten und mit detaillierten Wandmalereien versehen sind – und die schon damals ein Vermögen kosteten.

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Es muß nicht gleich so groß sein wie in Pompeji!

Bei der Mehrheit der Bevölkerung, insbesondere der ärmeren Stadtbevölkerung, die oft in beengten Wohnverhältnissen lebten oder in dunklen mehrstöckigen Mietskasernen, fehlten oft sowohl Raum als auch finanzielle Mittel, um ein elaboriertes Lararium zu errichten. Die meisten Lararien waren deshalb eher zweckmäßig und pragmatisch angelegt – in einer Wandnische, auf einem Beistelltisch oder einem Regalbrett, auf dem einige Figürchen standen, die die Ahnen oder Götter repräsentierten. Solche Figuren konnten einfach selbst hergestellt werden, zum Beispiel aus Ton. Götterstatuetten konnten preisgünstig in Tempelläden erworben werden, wo sie in einfacher Qualität aus billiger Massenproduktion verkauft wurden, so daß sie sich jeder leisten konnte.

Es ist also nichts Verwerfliches daran – oder Zeichen für mangelnde Hingabe an die Götter -, wenn man sich für den Anfang erst einmal ein Regal oder einen Tisch einrichtet (gerade, wenn man in beengten Verhältnissen wohnt, zum Beispiel in einer Studentenbude oder in einem Zimmer). Wichtiger ist es, einfach mit der Praxis anzufangen, als sich darum einen Kopf zu machen, wie toll man das Lararium gestalten könnte und ob man ohne Miniaturtempel überhaupt Cultor werden kann.

So kann man in Ruhe über die Zeit Zubehör und Ritualgegenstände sammeln, zum Beispiel Repliken römischer Figuren, Öllampen oder Geschirr, oder Dekorationen wie Girlanden, Münzen, Reliefs, und so wird das Lararium von selbst wachsen und sich im Laufe der Zeit auch immer wieder verändern.

Ja, es soll aber ein Minitempel sein!

Wenn es aber unbedingt ein Miniaturtempel sein soll, so haben die Götter vor den Beginn der Kultpraxis den Schweiß gesetzt und das eigene Bemühen.

Wer nicht kreativ genug ist, um sich einen eigenen Entwurf zu zeichnen, zum Beispiel auf der Grundlage von Fotos aktueller und historischer Lararien, die man überall im Internet findet, kann auf einem Römerfest jeden Besitzer eines Lararium an seinem Stand oder Zelt ansprechen – dieser wird ihm gerne Tipps zum Bau geben, die Maße des Larariums verraten oder ihm vielleicht sogar eine Skizze mitgeben oder zuschicken.

Sinnvoll ist es natürlich, sich vorher zu überlegen, wo das Lararium später stehen soll, um die Proportionen und Maße daran anzupassen – ein monströser Tempel, den man nach irgendeiner Vorlage baut und der hinterher nicht auf den geplanten Tisch passt und in dem die Figuren der Laren verschwinden, die man extra dafür gekauft hat, ist dann nicht zielführend, genauso wie ein Minischrein, in dem sich die Götter den Kopf stoßen, die man im Internet bestellt hat…

Zur groben Orientierung oder als erster Anhaltspunkt hier die Maße (in cm) eines unserer Lararien:

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Gute Planung ist also wichtig im Vorfeld und ohne Zollstock und Maßband braucht man gar nicht erst zu beginnen. Man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, daß die Dimensionen sowohl zum Raum als auch zu den darin zu platzierenden Gegenständen passen sollten, damit man sich hinterher nicht ärgert!

Hat man eine Vorstellung davon, wie das Lararium aussehen soll (wieviele Säulen, Treppen, wie hoch, wie lang, wie breit, wie tief), ist es sinnvoll, sich eine Skizze anzufertigen, in die man sämtliche Maße einträgt. Selbst wenn man kein technischer Zeichner ist, sollte man sich eine Zeichnung anfertigen, so rudimentär und laienhaft sie auch sein mag, denn nur so kann man festlegen, welche Bauteile man benötigt.

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Die Rohform, mit Maßnahme und Größenvergleich für die Anschaffung der darin aufzustellenden Figuren

Die meisten Larariumsbesitzer, die wir kennen, fertigen ihre Lararien aus Holz an (am einfachsten zu verarbeiten ist Sperrholz). Aber auch Pappmaché wird eingesetzt, insbesondere für Dekoelemente wie geriffelte Säulen, sieht es zum Teil sogar besser aus, als zersägte Besenstile oder Gardinenstangen. Hier muß man einfach experimentieren und auch mal pragmatisch improvisieren.

Wenn man nicht gerade selbst Schreiner ist oder viel mit Holz arbeitet, ist der nächste Schritt relativ einfach: man geht in den nächsten Baumarkt seines Vertrauens in die Holzabteilung und läßt sich alle benötigten Teile maßgerecht aus Brettern seiner Wahl zuschneiden. Dies bieten viele Holzabteilungen an, oft ohne Aufpreis oder für eine geringe Gebühr. Wenn man Glück hat, findet man einen Baumarkt mit freundlichem Personal in der Holzabteilung, dem man erklärt, was man für Stücke benötigt und der daraufhin mit einem zu den Brettern geht und direkt ausmisst, wieviele Bretter in welcher Größe man braucht, um die benötigten Teilstücke daraus zu sägen. Das spart Kosten, weil man weniger unbrauchbaren Verschnitt erzeugt!

Was für ein Holz man nimmt, ist dem persönlichen Geschmack und Geldbeutel überlassen. Sperrholz ist leicht und einfach zu verarbeiten. Massivholz kostet mehr und ist unter Umständen schwieriger zu verleimen. Da das Lararium am Ende komplett bemalt wird, ist es nicht unbedingt nötig, ein bestimmtes Holz zu wählen, weil man Farbe und Maserung attraktiv findet, denn davon wird man am Ende ohnehin nichts sehen. Auch sollte man bedenken, daß ein komplettes Lararium einige Kilogramm wiegen kann, auch aus Sperrholz, so daß man es sich gut überlegen sollte, sein Lararium aus Massivholz zu bauen.

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Es macht Sinn, Säulen vor dem Verbauen zu bemalen, damit man sauberer arbeiten kann

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Säulenbemalung in Progress

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Bereit zum Einbau!

In der Holzabteilung läßt man die benötigten Einzelteile zurechtsägen: Bodenplatten, Seiten-, Rückwände, Winkel, Streifen für eine Türaussparung etc… Will man Säulenelemente integrieren, muß man auch an Rundhölzer denken, zum Beispiel in Form von Besenstilen oder Gardinenstangen, die es ebenfalls im Baumarkt gibt. Diese kann man auch daheim mit jeder Holzsäge in Säulen schneiden oder sogar in Scheiben, um damit ansprechende Säulensockel zu gestalten.

Daneben benötigt man noch einen guten Holzleim und Schraubzwingen, um die Einzelteile miteinander zu verleimen – und Geduld, alles in Ruhe trocknen zu lassen.

Ein fundamental wichtiger Tipp vorab: Vor allem die kleinen Einzelteile sollten VOR dem Zusammenbauen bemalt werden, insbesondere die Säulen! Sonst wird das Bemalen viel schwieriger und zum Teil zu einer Tortur, wenn man in unzugängliche Winkel gelangen muß oder gerade Linien benötigt (wie bei einer rot-weißen Säule).

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Auch andere Deko-Elemente, wie diese bronzefarbenen Säulensockel, sollte man vorher bemalen – das ist deutlich einfacher!

Bemalt man Säulen vorher, kann man Grenzen ganz einfach mit Kreppband abkleben und dadurch gerade Linien ziehen. Auch Kleinteile wie Säulensockel lassen sich besser bemalen, wenn man sie in der Hand drehen und wenden kann.

Zum Bemalen empfehlen wir handelsübliche Acrylfarbe. Diese deckt gut und ist einfach aufzutragen. Außerdem kann sie gut gemischt werden, so daß jede gewünschte Farbe aus ein paar Grundfarben hergestellt werden kann. Auch andere Hobbyfarben (z.B. zum Bemalen von Warhammer-Miniaturen) können gut zur Bemalung, insbesondere für Details und Akzente, verwendet werden, weil es sie in besonderen Farbtönen wie Gold, Bronze oder in ganz speziellen Schattierungen gibt.

Für die großflächige Grundbemalung in weiß tut es aber auch eine große weiße Tube Acrylfarbe, die ebenfalls günstig im Hobbymarkt zu bekommen ist. Dort gibt es auch Sets mit 5 Grundfarben, mit denen man sehr weit kommt. Pinsel sollte man natürlich nicht vergessen, hier braucht man einen breiten für große Flächen und feinere Pinsel für Dekorationen und andersfarbige Elemente. Eine Mischpalette, die es günstig aus Plastik gibt, ist ebenfalls hilfreich, aber man kann notfalls auch auf Zeitungspapier mischen.

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Nach dem Zusammenbau des Grundgerüsts wird der Rest bemalt – erst eine weiße Grundierung, danach farbige Dekorationen. Hierbei Grenzen immer gut mit Malerkrepp abkleben!

Für das Dach gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Dachpappen, dünnes Eternit oder Dachfolien aus dem Modellbau, die zum Beispiel Schieferbedeckung imitieren (diese war in der Antike in unseren Breiten im östlichen Gallien verbreitet, im Raum Eifel – Mosel – Hunsrück waren viele römische Gebäude, Wachtürme und Tempel mit Schiefer statt Dachziegeln gedeckt, zum Beispiel im Raum der westlichen Vulkaneifel um Mayen).

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Dach mit echter Schieferdeckung

 

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Dach aus Eternit mit Terrakotta-Bemalung

Aber auch ein Dach, das die traditionell römische Dachziegelbedeckung imitiert, ist relativ einfach herzustellen, insbesondere, wenn man es in einer entsprechenden gedeckten roten Farbe bemalt. Hier kann man sich gut im Modellbaubereich oder Baumarkt inspirieren lassen.

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Eine gute Idee zum Bemalen sind auch Schablonen, die es in vielen Formen im Hobbymarkt gibt

Für das Bild in der Rückwand gibt es auch verschiedene Optionen – wer gut malen kann, kann sich selbst ein Gemälde nach seinem Geschmack erstellen, das typische Larariumsmotive zeigt – Laren, die Schlange, Götter, Vesta, eine mythologische Szene etc.. Ansonsten ist es auch beliebt, ein „klassisches“ Motiv, zum Beispiel aus Pompeji oder Herculaneum, zu reproduzieren, indem man es auf die gewünschte Größe vergrößert und am PC ausdruckt oder in einem Drogeriemarkt auf Fotopapier drucken läßt und auf die Rückseite klebt. Vereinfacht wird die Sache, wenn man das Bild auf eine harte Unterlage, wie Pappe oder ein dünnes Brett klebt und dieses dann in die Rückseite einsetzt, anstatt das Bild direkt auf die Rückwand des zusammengeleimten Hauses zu kleben.

Und dann?

Wenn das Lararium fertig ist, bemalt und dekoriert an seinem Platz steht, werden die Ahnen, Laren und Hausgötter darin eingeladen.

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Durchführung einer Räucherung im Ritus Romanus (capite velato)

Fortan sollte man mindestens an den Iden und Kalenden (bis hin zu täglich) ein Larariums-Ritual durchführen. Dort ist ein Ort, um den Hausgöttern seine Anliegen vorzutragen, um ihre Gunst und Unterstützung für seine Pläne und Aktivitäten zu bitten und Opfergaben darzubringen.

Es sollte in Ehren gehalten und nicht vernachlässigt werden (d.h. keine Opfergaben dort vergammeln lassen, es nicht vollkleckern oder einstauben lassen). Ein Lararium zu besitzen, bedeutet auch eine gewisse Verantwortung zu übernehmen – es ist nicht einfach nur ein römisches Deko-Element der Wohnung, sondern der zentrale Fokus römischer Spiritualität! Im schlimmsten Fall wird das Lararium bei Vernachlässigung von den einmal dorthin eingeladenen Wesen wieder verlassen und zu einem toten Ort, weil niemand die Veranlassung sieht, sich dort niederzulassen und auf die Anliegen des Besitzers zu hören, weil dieser nicht die gebotene Sorgfalt walten läßt.

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Rauchopfer im Schein der Öllampen

Es kommt nicht darauf an, daß es perfekt ist und toll aussieht, wie gerade frisch aus Pompeji importiert – vielmehr zählt der Gedanke beim Einrichten und die Pflege und Aufmerksamkeit, die es danach bekommt. Also: lieber eine Nummer kleiner, auch ruhig improvisiert und nicht perfekt, aber dafür ein Ort lebendiger Kultpraxis!

Weitere Tipps für das Lararium, zum Beispiel zur Einrichtung, zur Invokation einer Gottheit in eine Statue und Anleitungen für Rituale zu vielen Anlässen findet Ihr in unserer Artikelsammlung zum Cultus Deorum.

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Eine tolle Sache: Ein Lararium im Museum (Römervilla Ahrweiler) vermittelt Besuchern eine anschauliche Vorstellung von heimischer religiöser Praxis in unseren Breiten zur Zeit der Antike


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