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Antike Stätten: Römische Kalkbrennerei Iversheim

Der Schutzbau der Kalkbrennerei Iversheim

Der Schutzbau der Kalkbrennerei Iversheim

Anschrift:

An der B51 (für das Navi: Kalkarer Straße), 53902 Bad Münstereifel-Iversheim

Anfahrt:

Die römische Kalkbrennerei liegt beim Dorf Iversheim und ist etwa 3 km von Bad Münstereifel entfernt.

Von der Bundesstraße B51 aus ist die Anlage leicht zu finden, denn sie ist bereits an der Bundesstraße gut ausgeschildert. Wenn man in die Kalkarer Straße einbiegt, folgt nach einigen Metern ein Parkplatz mit einer Informationstafel der VIA – Erlebnisraum Römerstraße, zu der auch diese römische Sehenswürdigkeit gehört. Ein kurzer Fußweg führt hinab zum Schutzbau, der sich direkt an der Bahntrasse der Regionalbahn nach Bad Münstereifel befindet.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Kalkbrennerei ebenfalls gut erreichbar; der Bahnhof Iversheim liegt nur wenige Gehminuten entfernt und wird regelmäßig von der Regionalbahn aus Euskirchen, Köln und Bonn angefahren.

Die römische Kalkbrennerei liegt auch an den zahlreichen Rad- und Wanderrouten, die die Eifel in dieser Region erschließen. Unmittelbar in der Nähe liegt auch die Quelle der römischen Eifelwasserleitung, sowie drei Matronentempel und der vicus Marcomagus, der in einen archäologischen Park eingebettet ist, so daß man hier viele römische Sehenswürdigkeiten miteinander verbinden kann.

Hintergrundinformationen:

Blick in einen der Brennöfen

Blick in einen der Brennöfen

Bei der römischen Kalkbrennerei handelt es sich um einen seltenes römisches Industrie-Bodendenkmal von überregionaler Bedeutung, denn hier ist es erstmalig in Europa gelungen, eine komplette Industrieanlage aus römischer Zeit freizulegen, ihre Funktion zu untersuchen und ihre praktische Funktionsweise im Experiment zu beweisen. Damit gehört diese in ihrer Art und Größe außergewöhnliche antike Stätte zu einer der bedeutendsten archäologischen Fundstätten für die Wirtschaftsgeschichte der Römerzeit nördlich der Alpen.

Zwischen 150 n. Chr. und 300 n. Chr. wurde hier im großen Stil Dolomit zu Branntkalk verarbeitet. Die Arbeiten wurden jedoch nicht von Sklaven oder Arbeitern durchgeführt, sondern die Fabrik stand unter der Kontrolle von etwa 60 Legionären der Legio XXX Ulpia Victrix aus Xanten und Legio I Minervia, die für die Kalkgewinnung zuständig waren. Daß diese Anlage von militärischen Arbeitskommandos betrieben wurde, ist durch zahlreiche Weiheinschriften belegt.

Kommandeur der Anlage war ein Offizier, der laut einer Weiheinschrift als „Magister calcarium“ bezeichnet wurde.

Der Bedarf an gebranntem, ungelöschtem Kalk war in den römischen Nordwestprovinzen, wie überall im Römischen Reich, gewaltig, denn das weiße Pulver diente nicht nur als Baustoff, als Grundlage für Mörtel und Beton, sondern war auch zum Kalken der römischen Gebäude erforderlich, die nach römischem Geschmack auch in unseren Breiten oft nicht in ihrer natürlichen Fachwerk-, Naturstein- oder Ziegelbauweise belassen wurden, sondern weiß gekalkt und bisweilen bunt bemalt waren.

Die geologische Situation wird auf einer Tafel erläutert

Die geologische Situation wird auf einer Tafel erläutert

Die Region liegt geologisch betrachtet in der Sötenicher Kalkmulde, eine von acht Kalkmulden aus dem Mitteldevon, die sich quer durch die Eifel ziehen. Die Gegend ist deshalb reich an anstehendem Kalk- und Dolomitgestein. In unmittelbarer Nähe zur Kalkfabrik wurde der Dolomit in Steinbrüchen gewonnen und in einer der umliegenden Fabriken verarbeitet.

Vier Kalkfabriken sind archäologisch nachgewiesen, jedoch werden bis zu zwölf in der unmittelbaren Gegend vermutet. Damit war der Raum um Iversheim zu römischer Zeit ein Schwerpunkt der römischen Kalkindustrie von nahezu großindustriellen Ausmaßen.

Die Kalkbrennerei von Iversheim liegt an einem Hang im Erfttal unterhalb der römischen Steinbrüche. Der in der Nähe verlaufende Fluß Erft, ein Nebenfluß des Rheins, bot hier einen Standortvorteil, weil er zu römischer Zeit schiffbar war und zum schnellen Abtransport des gewonnenen Kalks diente. Die Produkte aus Iversheim wurden überall in den Nordwestprovinzen verbaut, bis hoch nach Xanten (Colonia Ulpia Traiana) am Niederrhein, wo Iversheimer Kalk an vielen Stellen nachgewiesen werden konnte.

Zur Kalkfabrik gehörte eine Batterie aus mindestens sechs Brennöfen mit birnenförmigem Grundriss. Jeder hatte einen Durchmesser von 3 Metern und ein Fassungsvermögen von 15 Kubikmetern Kalk. Die Öfen waren nebeneinander in einer 30 Meter langen Werkshalle untergebracht. Außerhalb dieser Werkshalle lagen die Wohn- und Aufenthaltsgebäude der Belegschaft, sowie ein Backraum, in dem Brot gebacken wurde. Daß man, trotz (oder gerade wegen) der schweren körperlichen Arbeit, auch Wert auf Luxus und Annehmlichkeiten der römischen Zivilisation legte, beweisen die Wohnräume, die mit Wandmalereien aus Pflanzenmustern aufwendig dekoriert waren.

Von oben hat man einen guten Blick!

Von oben hat man einen guten Blick!

In unmittelbarer Nähe verlief eine Hauptstraße, über die die Kalkbrennerei an das gut ausgebaute römische Fernstraßennetz angeschlossen war.

Die rötlichen Dolomitgesteine wurden von Legionären oberhalb der Fabrik gebrochen, den Hang hinab zur Werkshalle gebracht und dort weiterverarbeitet.

Für die Anlage wurde eine monatliche Produktionskapazität von 200 Tonnen Dolomitkalk berechnet.

Exkurs: Wie funktionierte Kalkgewinnung im Brennofen?

Die Kalköfen bestanden aus feuerfester unterdevonischer Grauwacke mit tertiärem Ton.

Um Branntkalk aus den Dolomitgesteinen zu gewinnen, mußten diese zuerst zerkleinert werden. Das Innere des Ofens war durch eine Befeuerungs- und Belüftungsöffnung, die sogenannte Schnauze, begehbar, so daß zu Beginn des Prozesses auf dem Grund des vier Meter hohen Brennofens ein nach oben gewölbtes hölzernes Gerüst errichtet wurde, das sich nach oben hin verjüngte – das sogenannte Lehrgerüst. Ob dieses Gerüst zusätzlich mit Baumstämmen gestützt wurde, ist nicht bekannt.

Eine Tafel erläutert die Funktionsweise eines Brennofens; besser noch ist der Film, der auf Wunsch gezeigt wird

Eine Tafel erläutert die Funktionsweise eines Brennofens; besser noch ist der Film, der auf Wunsch gezeigt wird

Auf dieses Gerüst wurden Dolomitsteine als „Himmel“ paßgenau und rutschfest geschichtet. Die Steine waren so ineinander verkeilt und stützten sich gegenseitig, daß die Konstruktion freitragend war. Darauf stapelte man weitere Dolomitsteine, bis die Oberseite des Ofens erreicht war. Um ein vorzeitiges Einbrechen der 25 Tonnen wiegenden Beschickung zu vermeiden, waren Erfahrung und Technik grundlegende Voraussetzungen, so daß die hier tätigen Legionäre durchaus als Spezialisten bezeichnet werden können.

War der Ofen befüllt, wurde er über die Schnauze befeuert. Wenn die Stapelung des Himmels sachkundig durchgeführt war, konnte man das Lehrgerüst entfernen, ohne daß die darüberliegenden Steine einbrachen.

Nun füllte man die Brennkammer unter den Dolomitgesteinen mit Holz, hier ausschließlich Pappel- und Weidenholz, das direkt unterhalb der Anlage in den Erftauen wuchs. Der Ofen mußte eine Woche lang rund um die Uhr befeuert werden, wobei pro Brennvorgang 60 Raummeter Holz verbraucht wurden. In Anbetracht der Tatsache, daß neben dieser Großfabrik mit ihren sechs Öfen bis zu zwölf weitere Fabriken in der Umgebung lagen, mußte deshalb ein enormer Holzverbrauch zur Reduzierung der umliegenden Eifelwälder geführt haben.

Modell der römischen Kalkfabrik

Modell der römischen Kalkfabrik

Die Schnauze hatte durch ihre Form und Lage einen Kamineffekt mit einer Windgeschwindigkeit von 3m/sec, durch den im Inneren der Brennkammer bis zu 1000 Grad erreicht wurden, während Dampf und das Abfallprodukt Kohlendioxid durch die Oberfläche des Ofens entweichen konnten. Da in der Eifel das magnesiumhaltige Dolomitgestein verbrannt wurde, waren geringere Temperaturen zur Erzeugung des Branntkalks notwendig als bei reinem Kalkstein, der höhere Brenntemperaturen erfordert.

War der neu gewonnene Branntkalk abgekühlt, wurde der Ofen entleert und der Kalk zur weiteren Verwendung abtransportiert. Der Ofen konnte im Anschluß sofort wieder befüllt werden. Es wird davon ausgegangen, daß jeweils ein Ofen mit Gestein befüllt wurde, einer entleert wurde und sich die übrigen Öfen im Brenn- und Abkühlungsvorgang befanden.

Durch die Tatsache, daß einer der Öfen gefüllt war und im Querschnitt gute Informationen über die Schichtung und Beschaffenheit des Materials bot, war es möglich, im Experiment die Theorien über die Funktionsweise und Technik der Öfen zu überprüfen. Deswegen wurde einer der Öfen restauriert und für ein großes Brennexperiment verwendet, das erfolgreich war. Durch dieses Experiment konnten zweifelsfrei die Theorien über die verwendete Brenntechnik belegt werden.

Die Ausgrabungen in Iversheim

Der rekonstruierte Brennofen wurde für Experimente verwendet

Der rekonstruierte Brennofen wurde für Experimente verwendet

Die Anlage wurde ca. 150 n. Chr. errichtet. Im Jahr 270 n. Chr. wurde sie durch Frankeneinfälle stark beschädigt, aber sofort wieder aufgebaut und weiterbetrieben – zu wertvoll war der hier gewonnene Rohstoff für die Baustellen der in weiten Teilen kalkfreien Nordwestprovinzen und auch zum unmittelbaren Bau von Verteidigungsanlagen. Unterstützung erhielten die hier stationierten Soldaten nach diesem Einbruch durch eine orientalische Einheit aus der Provinz Arabia, die Legio III Cyrenaica, so daß die Produktivität durch die neuen Arbeiter noch einmal deutlich gesteigert werden konnte.

Die Tatsache, daß einer der Öfen noch eine komplette Kalkfüllung enthielt (die sich durch Wassereinfluss im Laufe der Jahrhunderte verfestigte), weist darauf hin, daß die Anlage – möglicherweise in Kriegswirren – fluchtartig verlassen und nicht planmäßig aufgegeben wurde.

1966 stieß man beim Bau einer Wasserleitung auf die Anlage, die daraufhin unter der Leitung des Rheinischen Amts für Bodendenkmalpflege von 1966-1968 ausgegraben und dokumentiert wurde. Im Anschluß wurden drei Öfen mit einem Schutzbau überdacht, um sie zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein vierter Ofen, der für Brennexperimente verwendet wurde, befindet sich außerhalb des Schutzbaus unter einem eigenen Vordach. Zwei weitere Öfen wurden nach der Aufnahme der Befunde wieder zugeschüttet.

Blick vom Balkon

Blick vom Balkon

Die Öfen innerhalb des Schutzbaus befinden sich noch im originalen Grabungsbefund und wurden nicht rekonstruiert oder aufgemauert.

Der Schutzbau wird heute vom Dorfverschönerungsverein Iversheim betreut. Ein wichtiger Sponsor, um die Anlage für die Öffentlichkeit zu erhalten, sind regionale Kalksteinwerke, die Mitglieder des Bundesverbands der Deutschen Kalkindustrie sind. Die Stadt Bad Münstereifel selbst sieht sich finanziell nicht in der Lage, sich um die Betreuung, Präsentation und Erhaltung der Anlage zu kümmern, so daß die Arbeit von Ehrenamtlichen aus Iversheim und engagierten Römerfreunden getragen wird.

Beschreibung:

Die Kalkbrennerei liegt in einem hölzernen Schutzbau, der nur zu den Wochenenden geöffnet ist, da Ehrenamtliche sich um die Besucher kümmern.

Eine Infotafel am Parkplatz bietet eine Übersicht

Eine Infotafel am Parkplatz bietet eine Übersicht

Lediglich der rekonstruierte Ofen, der für Experimente verwendet wurde, ist jederzeit frei zugänglich, da er außerhalb des Baus liegt.

Vom Parkplatz zum Schutzbau führt ein kurzer Fußweg bergab. Auf dem Parkplatz steht eine moderne Informationstafel des VIA-Projekts, die farbig illustrierte Hintergrundinformationen über die Anlage bietet. Am Schutzbau gibt es eine zweite, etwas ältere Tafel, die ebenfalls auf die Bedeutung der Anlage hinweist und zudem einige weitere Sehenswürdigkeiten in der Region vorstellt, wie die Matronenheiligtümer, das historische Radioteleskop Stockert, die Altstadt von Bad Münstereifel oder die Quelle der Eifelwasserleitung.

Das Innere des Schutzbaus ist geräumig; über eine Treppe gelangt man auf eine balkonartige zweite Etage, von der aus man einen guten Blick in die Öfen hat. Karten an den Wänden bieten Hintergrundinformationen über die geologische Lage der Anlage in der Sötenicher Kalkmulde, Schemazeichnungen zeigen, wie man sich einen Ofen im Querschnitt vorzustellen hat.

Im Erdgeschoss befinden sich einige liebevoll gestaltete Modelle, die von den Betreuern der Anlage selbst gebaut wurden. Eines zeigt anschaulich den Steinbruchbetrieb in Miniaturform, mit Gebäuden, Personen, Werkzeug und Kränen. Ein Modell eines Brennofens erlaubt es, die Steinschicht an einem Griff herauszuheben und einen Blick in das Innere eines befüllten Ofens zu werfen.

Replik des hier gefundenen Weihesteins für Minerva

Replik des hier gefundenen Weihesteins für Minerva

An einer Art schwarzem Brett hängen weitere Informationen, zum Beispiel Zeitungsartikel aus der Zeit der Entdeckung der Anlage oder eine Übersichtskarte über das römische Straßennetz in der Region. Ebenfalls hier zu finden sind Repliken von Weihesteinen aus den nahegelegenen Matronentempeln von Pesch und Nettersheim.

Auch der Sponsor der Anlage – die Kalkindustrie – bekommt ihren Platz eingeräumt, was sich inhaltlich aber gut mit dem Thema verträgt. So gibt es großformatige Farbtafeln zum Thema „Kalkstein und Kalkgewinnung“, die auch die heutige großindustrielle Kalkgewinnung erläutern. Außerdem gibt es Kalk- und Dolomitsteine zum Anfassen, damit der Besucher sich selbst ein Bild vom Rohmaterial machen kann.

Auf dem Balkon steht die Replik eines Weihesteins an Minerva durch den Magister calcarium mit der Inschrift:

„Der Minerva geweiht. Titus Aurelius Exoratus, Soldat der 30. Legion, der siegreichen ulpia, erfüllt als Meister der Kalkbrennerei gern sein Gelübde, weil die Göttin es verdient hat.“

Diese Replik wurde von einer Studentin für das kleine Museum gefertigt.

Daneben befinden sich mehrere Vitrinen mit typischen Fossilien aus dem Kalkstein des mittleren Eifeldevons, in dem sich diese Stätte befindet, unter anderem diverse Korallen und Brachiopoden aus dem tropischen Eifelkalkriff. Diese Sammlung wurde von einem einheimischen Sammler als Leihgabe zur Verfügung gestellt und rundet ebenfalls das Bild ab, das der Besucher über antike und moderne Kalkgewinnung und Kalk als Rohstoff gewinnt.

Ein Modell zum Auseinandernehmen erlaubt einen Blick in den Ofen

Ein Modell zum Auseinandernehmen erlaubt einen Blick in den Ofen

Am Ende des Schutzbaus im Erdgeschoß befindet sich ein kleiner Fernseher samt DVD-Spieler und ein paar Stuhlreihen. Hier zeigt der Betreuer des Baus gerne auf Anfrage ein Video über die Kalkgewinnung im Brennofen. Zwar geht es hier nicht um die Kalkgewinnung in römischer Zeit, aber dennoch um das traditionelle Handwerk des Kalkbrennens am Beispiel einer bayerischen Kalkbrennerfamilie, die dieses aussterbende alte Handwerk seit Generationen nach überlieferten Methoden betreibt. Das Video ist sehr anschaulich und lehrreich, da die Methoden der Kalkgewinnung in Handarbeit sich seit römischer Zeit kaum verändert haben.

Interessant ist auch die Tatsache, daß heute noch immer ein Markt für den handgebrannten Kalk besteht. Denn im Gegensatz zu dem mit Koks oder Kohle gebrannten Industriekalk, der einen hohen Schwefelanteil hat, ist der in Handarbeit über Holz gebrannte Kalk fast schwefelfrei und wird deswegen besonders von Kirchenrestauratoren geschätzt. Der industrielle Kalk neigt dazu, sich schon nach wenigen Jahren gelb zu verfärben, während der handgebrannte Kalk farbstabil weiß bleibt.

Die Atmosphäre in der Kalkbrennerei ist sehr entspannt und persönlich. Am Eingang wird man von dem Ehrenamtlichen begrüßt, der an diesem Wochenende Dienst hat. Man berichtete uns, daß sich 20 Ehrenamtliche die Aufgabe teilen, von denen jeder jeweils ein bis zwei Tage im Jahr die Betreuung übernimmt. Hier bezahlt man auch ein geringes Entgelt, das ausschließlich dem Erhalt und dem Unterhalt der Anlage zugute kommt, bei der selbst eine durchgebrannte Birne eines der Deckenscheinwerfer durch den damit verbundenen Aufwand beim Austausch große Summen verschlingt. Also eine Spende für eine gute und sinnvolle Sache.

Fossilien aus der Eifelkalkmulde ergänzen das lehrreiche Programm rund um das Thema Kalk

Fossilien aus der Eifelkalkmulde ergänzen das lehrreiche Programm rund um das Thema Kalk

Der Besucher erhält auf Wunsch eine persönliche Führung durch die Anlage, wobei die Ehrenamtlichen des Bürgervereins mit viel Hintergrundwissen über die Kalkgewinnung und die Geschichte der Anlage zu berichten wissen. Gerne stellen diese auch die einzelnen Fundstücke vor, die im Gebäude stehen, erklären die Öfen, zeigen die Gesteine und erzählen von den Schwierigkeiten, mit denen die Anlage heute – in Zeiten knapper kultureller Mittel – zu kämpfen hat.

Man kann so lange im Schutzbau herumwandern, wie man möchte, auch auf dem Balkon verharren und hinunter schauen oder sich den Film zeigen lassen.

An diesem Ort merkt man, daß es sich nicht um ein professionelles Museum handelt, sondern um ein Projekt, das von Laien mit Liebe zur Sache und großem persönlichen Engagement betrieben wird.

Abgesehen davon, daß es sich ohnehin um einen absolut sehenswerten und lehrreichen Ort handelt und die großen Brennöfen beeindruckend sind, finden wir dieses Projekt sehr unterstützenswert und möchten unsere ausdrückliche Empfehlung aussprechen, es zu besuchen, wenn man sich in der Gegend befindet und die „größeren“ touristischen römischen Attraktionen besichtigt.

Selbst wenn der eigene Interessenschwerpunkt nicht unbedingt in römischer Militär- und Industriegeschichte liegt – nach einem Besuch dieser Anlage sieht man das Thema mit ganz neuen Augen und wird zu einem wahren Fan der Kalkgewinnung! 😉

Öffnungszeiten, Preise, Führungen:

Die Lage der Öfen und des Schutzbaus

Die Lage der Öfen und des Schutzbaus

Die Kalkbrennerei ist vom 1. Mai bis 31. Oktober geöffnet.

Öffnungszeiten sind Samstags von 13-16 Uhr und Sonn- und Feiertags von 11-16 Uhr.

Der Eintritt für Erwachsene beträgt 2€, für Kinder 1€.

Gesonderte Führungen gibt es nicht; der jeweilige Betreuer des Tages führt den interessierten Besucher gerne individuell herum, steht für Fragen zur Verfügung und erklärt die Anlage und Hintergründe.

Öffnungen und Gruppenführungen (z.B. für Schulklassen) außerhalb dieser Zeiten sind nach telefonischer Absprache mit Dieter Ruß vom Dorfverschönerungsverein Iversheim unter der Telefonnummer 02253-3385 möglich. Anfragen beantwortet auch die Kurverwaltung von Bad Münstereifel unter touristinfo@bad-muenstereifel.de

Sonstiges:

Fotografieren ist in der Kalkbrennerei erlaubt.

Achtung: Es gibt keine sanitären Anlagen.

Eine Tafel vor dem Bau informiert auch über weitere Sehenswürdigkeiten in der Gegend

Eine Tafel vor dem Bau informiert auch über weitere Sehenswürdigkeiten in der Gegend

Ein Besuch der Kalkbrennerei läßt sich sehr gut mit weiteren römischen Ausflugszielen in der unmittelbaren Region kombinieren, wie den drei Matronentempeln von Zingsheim, Nöthen-Pesch und Nettersheim. Außerdem ist der Archäologische Landschaftspark Marcomagus, in dem aktuell eine wichtige Straßensiedlung an der römischen Fernstraße Via Agrippa ausgegraben wird, sehr sehenswert!

Außerdem befindet sich in der Nähe der Beginn der über 100 km langen Eifelwasserleitung, die das römische Köln mit 25.000 Kubimetern Wasser täglich versorgte und eines der längsten Bauwerke des Römischen Imperiums lag. Hier beginnt auch der Römerkanal-Wanderweg, der die Quelle „Grüner Pütz“ sowie zahlreiche Leitungsreste, Wasserverteilstationen, Aquädukte miteinander verbindet.

Weiterführende Informationen:


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