Anschrift:
Der Wachturm liegt in Rheinnähe auf einer Wiese kurz vor der Autofähre Bad Hönningen – Bad Breisig. Keine postalische Anschrift.
Anfahrt:
In Rheinbrohl-Arienheller auf der L87 in Richtung Rheinfähre nach Bad Breisig fahren. Kurz vor der Abbiegung, die zum Rhein hinabführt, befindet sich auf der rechten Seite der Landstraße der Römerturm mit Gedenkstein und Infotafel. Er ist, auch aufgrund der wehenden Limes-Fahnen, nicht zu übersehen.
Vor dem Römerturm kann an einer Toreinfahrt problemlos geparkt werden.
Beschreibung:
Am Rhein, auf dem rechtsrheinischen Ufer zwischen Rheinbrohl und Bad Hönningen, begann der Obergermanisch-Raetische Limes, der sich bis zur Donau erstreckte und das Römische Reich vom freien Germanien (Germania Magna) trennte. Hier, am Beginn des Limes („Caput Limitis“, Kopf des Limes) stand deswegen auch der erste Wachturm einer ganzen Reihe von in regelmäßigen Abständen aufgestellten Wachtürmen, Klein- und Großkastellen.
Kurz vor der Abbiegung zur Autofähre wurde im Jahr 1973 auf einer kleinen Anhöhe ein römischer Wachturm aufgestellt, der zu großen Teilen aus Originalmaterial des einst gut erhaltenen Wachturms Nummer 8 erbaut wurde. Allerdings handelt es sich beim Aufstellungsort nicht um den Original-Standort, der sich vermutlich ca. 120 Meter weiter nordwestlich, in Richtung des römischen Kleinkastells Rheinbrohl befand. Das Kleinkastell selbst ist heute nicht mehr erhalten, da sich auf dem Gelände nun die Kläranlage Rheinbrohl befindet.
Der genaue Standort des damaligen Wachturms Nummer 1 ist unbekannt, da durch den jahrelangen Kiesabbau am Rheinufer keine archäologischen Nachweise erhalten geblieben sind.
Obwohl Wachturm Nummer 1 aus Originalmaterial eines anderen Wachturms erbaut wurde, ist er umstritten, da er nicht dem typischen Aussehen von Limeswachtürmen entspricht. Dies wurde in der wissenschaftlichen Literatur entsprechend kritisiert.
Als privat initiierter Rekonstruktionsversuch der Gemeinde Rheinbrohl, der in erster Linie auch zur Erinnerung an den Beginn des Limes errichtet wurde, ist er dennoch ein schönes Ausflugsziel, das gut mit einem Besuch der RömerWelt Rheinbrohl verbunden werden kann, die in unmittelbarer Nähe liegt.
Neben dem Turm befindet sich eine Kopie des Grabsteins des römischen Feldzeichenträgers Pintaius der V Cohorte Asturum. Das Original steht im Rheinischen Landesmuseum Bonn.
Die Inschrift lautet: „PINTAIUS PEDILICI F(ilius), ASTUR TRANS MONTANUS CASTEL(l)O INTERCATIA, SIGNIFER C(o)HO(rtis) V ASTURUM, ANNO(rum) XXX STIP(endiorum) VII, H(eres) EX T(estamento) F(aciendum) C(uravit), AVE“.
Übersetzung: „Pintaius, Sohn des Pedilicus, aus dem Kastell Intercatia in Asturien, hinter dem Berg, Feldzeichenträger der Cohors V Asturum, 30 Jahre alt, 7 Jahre im Dienst. Sein Erbe hat hiermit das Testament erfüllt. Grüsse. „
Vor dem Turm steht außerdem eine bequeme, geschwungene Sitzbank für zwei Personen, wie man sie auch vom Ahrsteig und den Traumpfad-Wanderwegen kennt. Dort kann man sehr schön sitzen und die Aussicht auf den Rhein genießen.
Weiterführende Informationen:
- Übersicht über die ersten 9 Wachtürme auf der Seite der Deutschen Limes-Straße
- Wikipedia-Artikel zum Kleinkastell Rheinbrohl
Eintritt und Zugänglichkeit:
Der Wachturm samt Grabstein steht auf einer Wiese an der Landstraße und ist jederzeit frei zugänglich. Der Wachturm selbst kann jedoch nicht betreten werden, die Tür ist abgeschlossen.
Der Eintritt ist frei.
Sonstiges:
Fotografieren ist kein Problem.