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Götterwelt: Apollo

Zuständigkeiten:

Apollo mit Kithara, Wandgemälde aus Pompeji

Apollo mit Kithara, Wandgemälde aus Pompeji

Gott der Heilung, Musik, Poesie, Künste, Wahrheit und Weissagungen und der Jagd. Er gilt außerdem als ein Licht- und Sonnengott in seiner Form als Phoebus Apollo (von denen es bei den Römern mehrere gibt, wie z.B.  Sol Invictus).

„Heilung“ ist hierbei relativ zu sehen; Apollo war derjenige, den man anrief, wenn man eine aufsteigende Krankheit spürte oder eine Krankheit, ausbrechende Seuche oder Verletzung befürchtete. Er war derjenige, an den man sich wandte, wenn man Schutz vor einer Krankheit suchte; war sie erst einmal ausgebrochen, war eher Aesculapius der richtige Ansprechpartner. Im Gallo-Römischen Cultus war er als Apollo-Grannus, zusammen mit seiner keltischen Gefährtin Sirona, für Heilung zuständig.

Besonders zuständig war er für die Pest, vor der er schützen sollte, denn in der Mythologie hieß es, daß er einst schon die Stadt Troja vor der Pest bewahrt hatte.

Im Jahr 217 v. Chr. wurde Apollo zu einem der 12 Dei Consentes erklärt und gehörte somit zu den besonders verehrten Gottheiten Roms. Besondere Verehrung erfuhr er von Bogenschützen, Künstlern, Sängern, Schriftstellern und Musikern.

Er steht den 9 Musen vor, den Schutzgöttinnen der Künste, was ihm den Beinamen „Musagetes“ einbrachte (die heute geläufigen Zuordnungen und Attribute der Musen waren den Römern noch nicht bekannt, sie entstanden erst in der Neuzeit).

Immer wieder tritt Apollo auch als Rache- oder Sühnegott auf.

Sphäre:  Himmel.

Attribute und Darstellungen: 

Typische Darstellungen zeigen Apollo als bartlosen, gutaussehenden Jüngling mit: Pfeil und Bogen. Kithara / Lyra (Musikinstrumente). Opfer-Dreifuß (symbolisiert seine prophetischen Gaben).

Opfergaben: 

Weizen, Räucherwerk, Kuchen aller Art (Honig, Käse), Petersilie, Wein, Ringelblume, Zedernholz, Hyazinthe

Kulttiere:  Weiße Ziegen, Ochsen mit vergoldeten Hörnern. Streng verboten als Opfertiere: Pferde. Apollo gehörte zu den drei einzigen Göttern (neben Neptun und Mars), dem Stiere geopfert werden durften.

Apollo mit Kithara, 50 n. Chr. (Rom)

Apollo mit Kithara, 50 n. Chr. (Rom)

Feiertage:  Hauptfeiertage sind die Ludi Apollini (6. bis 13. Juli) und der 23. September (zusammen mit Diana)

Zuordnungen:  Palme, Wölfe, Delphine, Schwäne, Zikaden (symbolisieren Musik und Gesang), Falken, Raben, Krähen, Schlangen (symbolisieren die prophetische Gabe), Mäuse und der Greif.

Sonstiges:  Apollo wurde von den Römern aus dem griechischen Pantheon übernommen. Auch unter den Etruskern wurde er bereits als „Apulu“ verehrt, was vermutlich ebenfalls auf griechischen Einfluß zurückzuführen ist. Mittlerweile wird in der Forschung davon ausgegangen, daß Apollo kein ursprünglich griechischer Gott war, sondern aus einer vor-griechischen Kultur (der minoischen, der dorischen oder einer anatolischen / kleinasiatischen Kultur) stammt. Schon bei den Hethitern gab es um 2000 v. Chr. den Pest-Gott Aplu. Der Widerspruch aus heilendem und helfendem Gott einerseits, gewalttätigem, krankheitsbringendem Gott anderseits, deutet auf einen vor-griechischen Ursprung, so daß sich viele Aspekte schließlich im Kult des Gottes Apollo vereinigten. Apollo wurde außerdem mit dem sabinischen Gott Soranus gleichgesetzt. Als Orakel-Gott war er bei den Griechen der Patron von Delphi. Apollo war auch unter den romanisierten Kelten, besonders den Galliern, sehr populär und wurde von ihnen als Gott der Heilung und als Sonnengott verehrt und mit keltischen Göttern ähnlicher Funktion gleichgesetzt, wie Sonnen- und Heilgott Apollo Belenus in Gallien und Norditalien, Apollo Moritasgus, Gott der Heilung in Alesia. Häufige Darstellungen auf Särgen deuten auf seine Beziehung zu Orpheus hin, als dessen Vater er beschrieben wird. Kaiser Augustus betrachtete Apollo als seinen persönlichen Gott und baute ihm den Tempel des Apollo Palatinus auf dem Palatin in Rom. Im römischen Cultus wird er im Ritus Graecum anstatt im Ritus Romanum verehrt.

Antike Quellen mit Gebeten an Apollo:

  • Arnobius der Ältere: Adversus Nationes 3-43
  • Claudius Claudianus: Panegyricus dictus Olybrio et Probino consulibus 71-2
  • Horaz: Carmen saeculare 1.2.30
  • Livius 5.21.2
  • Martial 9.42
  • Ovid: Remedia amoris 75 und 704
  • Petronius: Papyri Graecae magicae 94
  • Petronius: Satyrica fr. 31
  • Plautus: Mercator 678
  • Seneca: Hercules furens 592 und 900
  • Statius: Thebais I 643-5; I 694-6; I 716-20; IV 649-51; VI 296-300; VII 779-88; VIII 90-94
  • Tibullus: 2.5.1ff; 3.10; 4.4.1
  • Gaius Valerius Flaccus: Argonautica 1.5; 5.17; 5.244
  • Vergil: Aenais 3.85; 6.55; 10.875; 11.785; 12.197
  • Varro: De Lingua Latina 7.17


1 Kommentar

  1. Sólveig sagt:

    Das ist wirklich sehr schön zusammen gefasst. Danke für die Quellenangaben. Da muss ich mal rein schauen.

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